22.10.2004, Fr
New Bedford – Boston – Abflug nach Frankfurt
Nach unserer letzten Nacht in den Staaten heißt es nun: Koffer packen. Das ist aber ein relativ leichte Übung, da nur der Rest aus unserer „Tagesreisetasche“ in den Koffern verstaut werden muss. Dazu haben wir jetzt die dicken Sachen an, so dass in den Koffern noch Platz bleibt. Leider ist uns heute das Wetter nicht hold: es schauert immer wieder und der Wind bläst sehr kräftig. So lohnt es sich wohl nicht, nach Cape Cod zu fahren, das wir heute eigentlich noch erkunden wollten.
Trotzdem fahren wir von Fairhaven aus immer auf der Route 6 nach Osten. Dabei stellen wir fest, dass diese Gegend hier sehr dicht besiedelt ist – das merkt man auch am Verkehr. Außerdem sind die Autofahrer längst nicht so gelassen wie im Norden von New England – da wird schon mal gedrängelt und gehupt, was wir sonst von Amerika gar nicht so kennen. In Onsett fahren wir auf die 25 und versorgen uns dort an der an der Straße gelegenen Information noch mit Kartenmaterial für diese Gegend. Dann fahren wir vor dem Cape Cod Kanal links auf die 6 und haben entlang des Kanals schöne Ausblicke auf den „Fluß“ und die imposanten Brücken. In einem enormen Kreisverkehr, dessen Regeln sich uns nicht so ganz erschließen, biegen wir nach Norden auf die 3 ab, wo wir immer entlnag der Küste auf der 3A nach Plymouth fahren. An der See bläst der Wind noch mächtiger und die Wellen sind ziemlich hoch, so dass wir heute lieber kein Picknick außerhalb des Autos machen wollen.
Kurz vor Plymouth liegt Plimoth Plantation mit seinem Nachbau des ersten Dorfes der Pilgerväter, das wir aber auslassen – das Wetter ist einfach zu schlecht und wir haben mit schon Sturbridge Village schon ein ähnliches Event hinter uns. Trotz der neuen Regenschauer und des hier herrschenden Sturmes riskieren wir aber eine Besichtigung der Mayflower und machen einen Stadtbummel durch das schöne Plymouth. Auch den berühmten Felsen, wo die ersten Siedler an Land gegangen sein sollen, besichtigen wir, ebenso den alten Friedhof, wo wir aber dann doch flüchten, um nicht noch im Sturm von Bäumen erschlagen zu werden. Dann sind wir ziemlich durchgefroren, als wir im Auto sitzend am Ende von Plymouth eine Reihe von Seafood Restaurants entdecken, die noch nicht geschlossen haben. Sponatan entscheiden wir uns, jetzt doch noch einen Lobster zu probieren. Bei Lobster Hut, einer Art Fast Food Restaurant sieht es ganz gut aus und so bestellen wir zwei dieser Tiere. Dann wird das Plastiklätzchen umgebunden und wir machen uns daran, die Tiere zu zerlegen. Die Sauerei hielt sich einigermaßen ins Grenzen, aber es war schon gut, dass wir bei unserem ersten Versuch, einen Hummer zu essen, ein Selbstbedienungsrestaurant ausgesucht haben. So konnten wir ganz in Ruhe essen und probieren – das ist schon ein kleines Abenteuer, was man in New England auf jeden Fall unternehmen sollte. Angesichts des Wetters war das eine doppelt gute Entscheidung. Nach dem Essen fahren wir entlang der Küste weiter und können noch jede Menge Möven im Sturm und Gänse auf der Wiese beobachten. In Kingston begeben wir uns noch für ein Stündchen in einen Wal-Mart und stöbern dort ein bißchen herum, bis wir uns gegen 16 Uhr auf den Weg nach Boston zum Flughafen machen. Vor Boston beginnt schon auf der 3 ein ziemlich dicker Verkehr, so dass wir froh sind, für diese Fahrt genügend Zeit eingeplant zu haben.Dann kommen wir doch langsam, aber sicher durch die vielen Tunnel zum Flughafen von Boston und können unser Auto bei Alamo abgeben. Mit dem Shuttle-Bus fahren wir zum Terminal und können nach einem relativ schnellen Sicherheitscheck noch gemütlich etwas essen und in den Läden bummeln gehen, bis unser Flug so weit ist. Beim Essen können wir genau beobachten, wie unser Flugzeug ent- und wieder beladen wird – ein interessanter Vorgang – bis wir selber um 21:40 Uhr mit dem Vogel abheben und das nächtliche Boston unter uns lassen.