Freitag, 25.04.08
Zeitig um 7 Uhr stehen wir auf und müssen leider dieses schöne Heron House mit dem herrlichen Garten und dem tollen Frühstück am Pool unter Palmen (heute mit frischem Obstsalat) verlassen. Leicht machen es uns nur das kleine Bett und die vielen Flügel, die die Termiten abgeworfen haben und die überall auf unseren Sachen und dem Bett sind (inclusive irgendwelcher Würmer?). Schnell fahren wir die Keys nach Norden hinauf. Das Wasser sieht in der Morgensonne ganz anders aus – nicht mehr so schön blau und türkis in allen Schattierungen, sondern ziemlich normal blau-grau. Trotzdem haben wir tolle Aussichten von den Brücken und entlang der Straße. Einen kurzen Abstecher machen wir zum Reservieren für die Führung um 10 Uhr im Turtle Hospital auf Marathon. Wir kommen auch – dank Lisa – pünktlich an und erleben erst eine theoretische Einführung, wo wir viel über die Schildkröten erfahren (Seeschildis können ihren Kopf und die Flossen nicht einziehen, sie können keine Laute von sich geben, sie wurden früher zu Suppe und zu Steaks verarbeitet, und aus dem Panzer wurde Schildpatt für Kämme gewonnen). Das Hospital arbeitet nicht für Profit und es gibt auch keinen festangestellten Arzt. Dr. Doug ist ein Tierarzt aus der Umgebung, der alle auf freiwilliger Basis in seiner Freizeit macht. So wurde aus einem altem Motel mit Meerwasserpool das Turtle Hospital. Nach der Theorie kommt die Praxis und wir gehen an den alten Motelzimmern, die von Hurrican Wilma 2005 ziemlich zerstört wurden, zum Pool mit den Schildkröten und den „Einzelzimmern“=Extrabassins für die schweren Fälle. Das ist doch sehr fesselnd und wir können alle Schildis, vor allem viele GreenTurtles und Loggerhead beobachten. Die meisten haben Probleme mit Infektionen, Verletzungen durch Boote und Angelschnüre. Im großen Becken schwimmen viele der permanenten Bewohner, die nicht mehr alleine lebensfähig sind. Diese dürfen wir mit kleinen Pellets füttern und so ganz aus der Nähe beobachten und fotografieren. Im ersten Becken bekommt eine Schildi gerade eine Infusion mit Antibiotika. Das ist super interessant und wir bleiben noch lange, als die anderen schon gegangen sind. So ist es schon 12:30 Uhr, als wir das Hospital mit Crush und seinen Freunden verlassen.
So fahren wir gleich zum nächsten kleinen Hafen und heuern auf der Starfish zu einer Schnorcheltour an. Wir haben Glück und sind mit drei Mann Besatzung nur insgesamt sechs Gäste, d.h. außer uns sind nur noch zwei weitere Paare an Bord. Wir fahren die Küste auf der Golfseite entlang zu einer kleinen Insel und können im ganz flachen Wasser direkt an den Mangroven tauchen. So sehen wir nach den Korallenriffen noch das Leben in Küstennähe und staunen über die Vielfalt an Fischen und Gewächsen im Flachwasser (sogar Rochen). Dann fahren wir ein Stück weiter zu einer Meeresspalte. Diese schnorcheln wir entlang und sehen jede Menge riesige Fische, bunte Fische, einen kleinen Kugelfisch und wie Blumen aussehende Lebeswesen. Auf der Rückfahrt zur 7-Mile-Bridge tauchen neben dem Boot fünf Delfine auf, die unser Boot eine Weile umkreisen und uns mit ihren Sprüngen erfeuen. Der Kapitän, der früher Flugzeuge für die Army u.a. in Rammstein und Frankfurt geflogen ist, erklärt uns einiges über die Geschichte der 7-Mile-Bridge. Das war ein sehr gelungener Ausflug. Diese entspannte Schnorcheltour in ruhigem Wasser hätten wir am Anfang machen sollen. Leider müssen wir uns nund von den Keys veranschieden und fahren weiter nach Norden die Inseln entlang.
Auf dem Festland führt uns Lisa den schnellsten Weg nach Norden auf dem Turnpike nach Fort Lauderdale. Dort sind wir überrascht über die Vielzahl von Straßen udn Autobahnen die übereinander, nebeneinander und durcheinander verlaufen. Zum Glück hat Lisa den schnellen Durchblick und führt uns sicher zum Cocobelle Ressort. Das liegt nur ein paar Schritte von der Üferpromenade und dem Atlantik entfernt. Ein kleines Resoort mit 16 ? Zimmern um den Pool und mit viel Grün gruppiert unter deutscher Leitung. Und wir haben ein Superzimmer mit Wohnbereich, Schlafzimmer, Bad und kompletter Küche. Leider nur für eine Nacht. Wir machen nach einen Bummel an der Strandpromenade entlang der vielen großen Hotels, bevor wir bei einem Bier am Pool sitzen.