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Heute könnten wir endlich mal länger schlafen, aber wir wachen schon nachts vom starken Regen auf, der auf das Dach unserer Cabina trommelt. Da es keine geschlossenen Fenster gibt, fühlen wir uns wie im Zelt, aber es bleibt soweit alles trocken, wie es bei einer gefühlten Luftfeuchtigkeit von 100 % so bleiben kann. Die Sachen sind sowieso alle feucht und klamm. Aber pünktlich zum Aufstehen um 6:45 Uhr kommt schon wieder die Sonne heraus und wir können im Garten der Laguna Lodge auf Vogelpirsch gehen. Eigentlich brauchen wir auch nicht zu gehen, denn schon von der Tür bzw. Veranda der Cabina sehen wir den ersten Kolibri an einer Helikonienart Nektar naschen. Jede Menge anderer Vögel sehen wir noch, deren Namen wir gar nicht kennen, aber wir können auch noch mehrere Tukane beobachten. Dann gehen wir gemütlich frühstücken und in aller Ruhe noch einen Kaffee trinken, bevor wir unser Gepäck um 9 Uhr auf dem Boot verstauen und die Reise zurück aufs „Festland“ antreten. Mit dem Boot brauchen wir durch all die Kanäle doch viel Zeit und können dabei aber trotz der rasanten Fahrt noch viele Vögel und sogar ein Krokodil beobachten.
Am Canyo blanco steigen wir wieder in den Bus ein, nachdem wir eine leckere grüne Kokosnuss ausgetrunken haben und den riesigen Hirschkäfer auf der Hand gehalten haben.
Auf der Fahrt zurück auf der Schotterstraße brauchen wir Isabel nur kurz zu fragen und wir halten an einer „Bananenverpackungsanlage“. Nachdem die Bananenstauden per Fuß zum Sammelplatz gelangt sind, werden sie erst einmal mit Wasser abgespritzt, um den Dreck und die Chemie zu entfernen (soweit das bei Chemie überhaupt geht). Dann werden die riesigen Bananenstauden zerlegt und in Wasserbecken befördert, damit der klebrige Saft nicht aushärten kann. Aus dem Wasser werden sie am Fließband von Frauen nach Größe sortiert und in „Portionen“ geschnitten und ins nächste Wasserbecken befördert. Die 3. Wahl kommt gleich auf ein Fließband und wird als Ausschuss gesammelt und kostenlos abgegeben. Meistens wird Saft oder Babynahrung daraus produzert. Aus dem letzten Wasserbecken kommen die Bananen zur „Etikettiermaschine“: drei Frauen stehen am Fließband und kleben per Hand die Aufkleber auf die einzelnen Bananen! Zum Schluss werden die Bananen direkt in die Pappkartons gepackt und auf den LKW verfrachtet. Jede Kiste wiegt dabei 18 kg und kostet hier 2,50 $!!!
Leider müssen wir noch schnell weiter, denn der Weg ist noch lang. In Sequirres verlassen uns die vier Holländer und nehmen ihre Mietwagen in Empfang, um weiter südlich nach Puerte Viecho die Karibküste entlang zu fahren. Wir vier Deutschen fahren weiter und sind um 14 Uhr mit einer Stunde Verspätung im Restaurant, wo wir noch ein Mittagessen bekommen. Auf uns wartet schon der Fahrer der La Quinta Lodge und auf Norman und Jenifer ein Mietwagen (ohne Rücklicht). Wir vertrauen uns dem Fahrer an, der uns auch gut bis Puerto Viecho de Serapiqui fährt und extra noch an einem Elektroladen hält. Dort findet sich doch tatsächlich nach einigem Suchen ein passender Adapter, so dass unser Stromproblem nun gelöst ist. Jetzt fahren wir immer entlang dem Fluss Serapiqui immer weiter nach oben und es tauchen viele Ananasfelder auf. Auch die La Quinta ist von Ananas umgeben. Wir beziehen gleich unser Zimmer und gehen in den weitläufigen Garten auf die Pirsch und landen gleich im Schmetterlingshaus.
Dann geht es weiter zu den Fröschen, wo wir aber nur einen kleinen roten Pfeilgiftfrosch mit blauen Beinen entdecken können.
Der ganze Garten ist sehr gut gepflegt und alle Pflanzen sind mit Namen versehen. Darüber hinaus sind in der Lodge überall jede Menge Bücher einzusehen, die detailliert die Geschichte des Landes bis hin zur Kunst und natürlich der Pflanzen- und Tierwelt beschreiben. Am Ende des Trails entdecken wir eine große Straße von Blattschneiderameisen. Es ist faszinierend, diese Tier zu beobachten, wie sie vom Baum herunter einen langen Weg nehmen und dabei ein Vielfaches ihrer Körpergröße und ihres Gewichts schleppen. Zum Abschluss des Tages nehmen wir noch ein Bad im Pool, bevor wir vergebens versuchen, unsere Sachen ein bißchen zu trocknen. Das leckere Abendessen wird hier direkt auf dem Grill zubereitet und als Dessert gibt es die beste Ananas der Welt!