Der nächste Tag führt uns aus dem grünen Sedona in die Wüste nach Phoenix. Auf dem Weg schauen wir uns das Montezuma Castle National Monument an, eine Siedlung der Sinagua Indianer aus dem 12. Jahrhundert. Ein wie immer toll ausgestattes Info-Center bereitet uns auf den Besuch vor. Dazu haben wir großes Glück und können uns einer Führung durch einen Ranger anschließen. Beeindruckend diese Größe und Höhe der Behausungen und die Technik der Indianer. Nebenbei können wir noch einen Wüstenfuchs beobachten, der sich von uns nicht stören lässt. Auf der Fahrt sehen wir in winzigen Ortschaften neben alten historischen Häusern auch viele Mobil-Homes mit dem typischen Gastank davor.
Den nächsten Stopp legen wir nach einer Fahrt auf einer üblen Schotterpiste in Arcosanti ein, einem interessanten futuristischen Architektur-Projekt. Ein italienischer Architekt (Paolo Soleri) hat hier 1970 begonnen, eine neuzeitliche, ökologisch orientierte Stadt zu errichten. Interessante Häuser und eine tolle Idee, die uns aber allgemein bei näherer Betrachtung stark an die DDR-Plattenbauten der 70er Jahre erinnert und wir fragen uns, wer hier mitten in der Ödnis leben möchte, denn die Landschaft wird immer karger. Dann tauchen auch schon die ersten riesigen Kakteen auf. Interessant ist bei einer Rast noch der Behinderten-Parkplatz für einen Truck – so was haben wir noch nie gesehen – auch nicht das Warnschild vor giftigen Tieren. So steigen wir schnell wieder ein und fahren weiter nach Phoenix.
Je näher wir der großen Stadt kommen, um so mehr nehmen die mehrstöckigen Kreuzungen und imposanten Brücken zu. In Phoenix selbst sind wir fast alleine, denn es ist Sonntag und die Straßen leergefegt. Die Stadt am Hafen, wo wir wegen der Leere kein Problem haben, eine ausgiebige Rundfahrt zu machen, ist sehr gepflegt, modern und weist viele Palmenalleen aus: und das Mitten in der Wüste und bei sehr großer Hitze!! Dann fahren wir in Richtung Papago Park, wo der Zoo und ein Botanischer Garten für Kakteen sein soll. Aber unsere Vorstellung von einem Park ist doch eine ganz andere! Wir vermissen das Grün – aber dafür sehen wir jede Menge riesige Kakteen und brauchen dafür nicht mal aus dem Auto auszusteigen, was uns bei der Hitze sehr gelegen kommt. Nur für einen Größenvergleich macht die Mama eine Ausnahme – dann aber schnell in das gekühlte Auto. Interessant ist es, den Vögeln zuzuschauen, wie sie die Früchte der Kakteen verspeisen. Unser Hotel liegt heute in Scottsdale – einem sehr schönen „Vorort“ von Phoenix mit netten Häusern und Kneipen.
Direkt neben dem Days Inn ist eine der größten Malls: Fashion Square. Aber wir haben noch ein Problem mit unserem Mietwagen, der unbedingt eine Inspektion und einen Ölwechsel will. Nach einem Telefonat mit Alamo machen wir uns auf den Weg zum Flughafen von Phoenix und da wir keinen Stadtplan haben, geht es immer den wie am Fließband landenden Maschinen hinterher. Am Flughafen folgen wir einfach einem Shuttle-Bus von Alamo, der uns mit einem Umweg über jedes Terminal zum Autovermieter bringt. Nach dem Autotausch machen wir uns auf den Weg in die Mall, die herrlich klimatisiert ist. Leider ist es schon so spät, dass die Geschäfte gleich geschlossen werden und für das Kino (Fluch der Karibik) ist es auch schon zu spät. So nehmen wir noch ein kühlendes Bad im herrlichen Pool – der einzige Ort, an dem es bei der Hitze auszuhalten ist.