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Um 5:40 Uhr klingelt der Wecker nach einer Nacht mit wenig Schlaf – der Sturm war sehr heftig und es war ziemlich kalt. Um 7 Uhr werden wir nach dem Frühstück (Obstplatte mit Toast und leckerer Marmelade) von einem Fahrer abgeholt, der uns zur frühen Führung im Reservat von Santa Elena abholt (p.P. 27 $).
Wir werden das erste Mal ziemlich durchgeschüttelt und das nach der Nacht und bei 14 Grad C. Der Nebelwald macht seinem Namen alle Ehre, wir sind in den Wolken, die sich hier auf 1.600 Metern über NN bilden. Die feuchte Luft von der Karibik trifft auf die Luft vom Pazifik, so dass hier die Feuchtigkeit kondensiert. Allein in der Region Monteverde gibt es sechs verschiedene Zonen, die alle unterschiedliche Pflanzen und Tiere beherbergen. Die Tiere haben hier einen sehr großen Lebensraum und wandern je nach Futterangebot und Wetter hin und her und sind daher schwer zu beobachten.
Dies ist auch heute so, es ist ziemlich kalt und windig, so dass sich die Tiere versteckt haben oder geflüchtet sind. So erleben wir eine Pflanzenwanderung – aber eine der besonderen Art. Die Auswahl an Pflanzen ist riesig und wir sehen jede Menge Grün: riesige Baumfarne, die bis zu 15 Meter groß werden, um an Licht heranzukommen.
Bäume, die außen von anderen Bäumen erstickt werden, die sich an ihnen zum Licht empor ranken und so dem eigentlichen Baum die Luft, das Licht sowie die Nährstoffe wegnehmen. Einfache glatte Baumstämme gibt es hier nicht, überall sind die Bäume vielfach von Bromelien, Philodendron und anderen Ranken bewachsen. Alles ist grün und viele Orchideen blühen in den Bäumen. Unser Führer erklärt sehr gut und klärt auch die Fehler in den Reiseführern auf: Trockenzeit – eine eigentliche Trockenzeit gibt es hier nicht, es regnet hier immer – die beste Jahreszeit ist Februar.
Die erste Besiedlung von Monteverde erfolgte nicht durch die Quäker, sondern es lebten schon viele hundert Jahre davor Indios hier. Es gab zwei Stämme: einen in der Region Monteverde und einen auf dem Gebiet des heutigen Arenal-Stausees. Sie hatten untereinander Verbindung durch einen uralten Weg, den wir dann noch ein Stück begehen oder berutschen, denn es ist durch den vielen Sprühregen aus den Wolken ziemlich glatt und matschig.
Leider sehen wir hier auch keine Tierspuren, die scheinen sich alle verzogen zu haben, aber dafür entdecken wir einen schönen blauen Käfer.
Um 10:30 Uhr sind wir wieder zurück an der Station und essen erstmal einen Teller Reis mit Bohnen und Hühnchen. Die nassen Klamotten brauchen wir nicht zu wechseln, denn die Feuchtigkeit dringt überall durch.
Um 11 Uhr fahren wir mit einem Kleinbus zum Skywalk, der nur ein paar Kilometer entfernt ist. Dort kann man einen Trail über Hängebrücken machen oder eine Canopy-Tour am Seilzug. Wir entscheiden uns für das Wandern und haben Glück, denn allein die Entfernung von ca. vier Kilometern vom Reservat Santa Elena hat zur Folge, dass hier ganz anderes Wetter herrscht. Wir sind hier auf der Pazifikseite und es scheint schon ab und zu die Sonne. Aber das kann sich schnell ändern und dann sind wir mitten in den Wolken und im Sprühregen. Aber wir gehen im Sonnenschein los und klettern erstmal die Wendeltreppe zur ersten Brücke nach oben.
Von dort aus geht der Rundweg durch den Wald, immer am Abhang entlang und über insgesamt sechs imposante Hängebrücken, die auch ziemlich wackeln können. Aber die Anstrengung lohnt sich, denn wir haben von oben einen ganz neuen Ausblick auf den Wald. Die Wipfel der Bäume sind ziemlich klein im Vergleich zu den riesigen Stämmen, aber dafür wachsen eben jede Menge andere Pflanzen auf dem Stamm und den Ästen.
Wir sehen zwar nur ein paar unspektakuläre Vögel und Eichhörnchen, aber dafür eine vielfältige Pflanzenwelt: Bromelien, Farne, Orchideen und viele, deren Namen uns unbekannt sind, die aber nicht weniger schön sind.
Der Weg ist ziemlich komfortabel, aber als wir um 14:15 Uhr zurück sind, muss erstmal ein Kaffee und ein Schokoriegel her, um ein „Abklappen“ zu vermeiden. Danach gehen wir noch in den Garten, um die pfeilschnellen Kolobris zu beobachten und zu fotografieren, was wirklich eine Kunst ist.
Die kleinen „Hubschrauber“ fliegen so schnell durch die Luft und zu den Futtertränken, dass man sie kaum im Blick behalten kann. Um 15 Uhr startet der Bus zur Huckel-Rückfahrt und wir sind total breit von den Anstrengungen der letzten Tage.
Den Rest des Nachmittags begehen wir in aller Ruhe mit Blick von der Terasse zum Sonnenuntergang und beim Beobachten der Kolibris. Morgen werden wir uns an die Pazifikküste begeben und lesen schon mal Reiseführer und schicken ein paar e-mails ab, da das Hotel Internetzugang hat. Zum Abendbrot im Restaurant sind wir diesmal ganz alleine unterm Weihnachtsbaum und lassen uns das Huhn schmecken.