13.10.2004, Mi
Bar Harbor
Heute morgen weckt uns die Sonne – kaum zu glauben nach dem gestrigen Tag mit Regen und Sturm! Dagegen heute Sonnenschein und eine herrliche Aussicht wie aus dem Bilderbuch direkt vom Bett auf das Meer mit der Cat-Ferrie vor der Tür. Gleich stehen wir auf dem Balkon und erleben die Abfahrt der Fähre nach Canada. Leider fährt sie nur moderat langsam und muss erst aus dem Hafen bzw. der Bucht heraus, um später richtig Fahrt aufzunehmen. Nach diesem ersten Erlebnis gehen wir erst einmal frühstücken. Das kostet hier im Hotel zwar extra, dafür gibt es richtige Teller, Tassen und sogar echtes Besteck. Und dazu unschlagbares Rührei, Bratkartoffeln, Speck, Würstchen, Pancakes….Muffins und süße Teilchen in einer riesigen Auswahl, dass man gar nicht alles kosten kann und dazu leckeres Obst von Weintrauben über Melonen bis hin zu Erdbeeren! Das war wirklich lecker, da wird sogar die Anne wach.
So gestärkt machen wir uns bei herrlichem Sonnenschein und 10 Grad auf den Weg, um bunte Blätter zu schauen und die Insel und den Nationalpark mal bei schönem Wetter zu sehen. Und wirklich, bei Sonne sehen die gleichen Stellen ganz anders aus: die Farben leuchten noch mehr und das Spiel der Sonnenstrahlen durch das Blätterdach und im Wasser ist unschlagbar. Auch der Sand Beach sieht jetzt wirklich wie Karibik aus: weißer Sand und blaues Wasser. Heute gibt es sogar Mutige, die mit den Füßen ins Wasser gehen und eine Frau taucht doch wirklich ganz unter und das mit Jeans und allem… Das schenken wir uns lieber und warten bis abends auf den Hotelpool. Weiter geht die Fahrt die Park Loop Road bis zum Otter Point, wo wir über die Klippen klettern und uns auf den Felsen sonnen. Dann fahren wir den Loop weiter durch die herrlichen Wälder und vorbei am Jordan Pond und dem Eagle Lake, wo überall eine herrliche Herbststimmung einzufangen ist. Dann biegen wir auf die 233 in Richtung Northeast Harbor ab und halten einfach an allen Stellen, die uns gefallen und spazieren ein paar Schritte. Auch unser Elch schaut ab und zu durchs Fernglas. In Northeast Harbor begeben wir uns zur Marina und sehen dem Treiben im Hafen zu. Leider fährt gerade keine Fähre zu den Cranberry Islands – das hätten wir gerne noch gemacht. Am Sargent Drive haben wir herrliche Blicke auf den Fjord, den wir bis Southwest Harbor umfahren. Auch dort sehen wir uns den Hafen an, der aber längst nicht so schön ist wie in Northeast Harbor. Interessant ist der Blick bei der Seawall Picnic Area – dort hätten wir gerne einen Lobster verspeist – mit Blick aufs Meer, aber alle Buden und Restaurants haben schon für die Saison geschlossen, auch die Zeltplätze sind bereits zu. Heute bei dem schönen Wetter kaum zu glauben, aber gestern sah das schon ganz anders aus.
Der Ausflug zum Bass Harbor Head Lighthouse hat sich auf jeden Fall gelohnt: ein kleiner niedlicher Leuchtturm, der von zwei Seiten zu besichtigen ist und auch einen tollen Blick auf die Steilküste bietet. Dabei sehen wir noch ein paar Hummerfischer, die nach Hause in den Hafen zurückkehren. Weiter fahren wir die 102 an der Küste wieder nach Norden über Bass Harbor und Bernard. Aber diese Strecke bietet nicht allzuviel schöne Aussichten, dafür normale Wohnhäuser und Alltagsleben der Inselbewohner. Die Straße nach Pretty March ist bereits geschlossen, aber am Long Pond bietet sich ein spektakulärer Blick auf die herbstlichen Bäume in der späten Nachmittagssonne. Dann entscheiden wir uns doch, nochmal auf den Mt. Cadillac zu fahren. Die Aussichten sind zwar nicht so spektakulär wie gestern mit den Regenwolken, aber dafür ganz anders und wir können sogar vom Gipfel etwas sehen: Bar Harbor in der untergehenden Sonne und ein Rundblick auf die vielen Inseln in der Umgebung. Der Rundweg ist beeindruckend und bietet vielseitige Aussichten im Sonnenlicht.
Anschließend fahren wir gleich nach Bar Harbor und bummeln etwas durch die schöne Stadt mit den hübschen Läden und essen wieder in der EPI Pizzeria – wirklich zu empfehlen! Im Hotel ruhen wir kurz aus und planen die Route für den nächsten Tag, bevor wir noch schwimmen gehen – ganz alleine für uns – und uns im Hot Tub noch aufwärmen, bevor wir uns die 3. und letzte Wahldebatte zwischen Kerry und Bush ansehen.