Heute begeben wir uns auf den Ceilidh-Trail, wir versuchen es zumindest, denn es schüttet wie aus Kannen und wir wollen schon wieder umkehren, aber am Eingang zum Nationalpark tröpfelt es nur noch, so dass wir entlang der herrlichen Küste nach Pleasant Bay zur Walbeobachtungstour fahren.
Hier erwartet uns ein schöner kleiner Hafen mit vielen Booten. Gegenüber ist gerade ein Fischkutter vom Fang zurückgekehrt und es werden riesige Snow Crabs ausgeladen. An der Hafenmole sitzt ein Bald Eagle und beobachtet alles. Kaum sind wir mit unserem kleinen Boot zur Walbeobachtung aufgebrochen, sehen wir schon die ersten Pilotwale: immer mehrere Tiere sind in einer Gruppe unterwegs und lassen sich ganz aus der Nähe sehr gut beobachten. Wir sind begeistert. Dazu kommt jetzt noch fast die Sonne hinter den Wolken hervor, so dass wir im T-Shirt auf dem Boot stehen – ganz anders als in Island noch wenige Tage zuvor. Wir haben sehr viel Spaß, sehen auch Baby-Wale und Kunststücke wie Sprünge, Flossenplantscher und Wale, die Unsinn machen.
Viel zu schnell ist die Zeit auf dem Wasser vorbei und wir fahren zurück auf den Berg hinauf, wo wir eine Wanderung zum See machen wollen, um endlich einmal Elche sehen zu können. Als wir nach einem relativ kurzem Marsch durch den Wald zum See kommen, steht doch tatsächlich ein Elch im Wasser und frisst in aller Ruhe irgendwelche Wasserpflanzen. Er lässt sich zum Glück von uns überhaupt nicht stören, so dass wir uns auf die Bank am Ufer setzen und lange zuschauen können, bis er in aller Seelenruhe langsam aus dem See steigt und im dichten Wald verschwindet. So ein Erlebnis hatten wir nicht erwartet und nun sind wir total aufgekratzt, erst so viele Wale so nah sehen und dann auch noch ein Elch!
Zurück am Auto genießen wir die Fahrt entlang der spektakulären Küste mit den vielen Haltebuchten und tollen Aussichten. Dann geht es durch den Wald quer über die Insel zur anderen Seite. Hier fahren wir einen kleinen Umweg und sehen viele Adler, tolle Strände und Buchten, kleine Fischerdörfer mit winzigen Häfen voller Hummerfallen. Kurz vor dem Ausgang des Nationalparks fahren wir noch zu einem anderen See und laufen ca. eine Stunde am Ufer entlang, um noch Elche in der Abenddämmerung zu entdecken, aber leider lässt sich keiner mehr blicken, nur die Mosquitos sind zahlreich vertreten und wollen uns fressen.
Wir sind trotzdem zufrieden, vor allem mit dem Wetter hatten wir Glück. So fahren wir jetzt im Nebel mit tief hängenden Wolken durch die Dämmerung. Auch so ein Wetter hat seine reizvollen Seiten. Ein schöner erlebnisreicher Tag geht bei einem Eis in Baddeck zu Ende.