Frühstück auf dem Zimmer, das Wetter ist heute besser – es regnet nicht mehr. Erst jetzt können wir sehen, wie schön Akureyri ist, an einem Fjord liegend, richtig grün mit vielen Bäumen, umgeben von Bergen. Leider haben wir heute keine Zeit mehr für die Stadt, denn wir wollen auf der Ringstraße zum Myvatn, dem Mückensee. Den ersten Stopp legen wir am Birkenwäldchen Vaglasbogur ein: viel Grün, viele Vögel, blühende Lupinen, sogar die Sonne scheint hier – eine richtige Oase. Der zweite Stopp ist am Godafoss direkt an der Ringstraße. Zum ersten Mal erleben wir hier viele Touristen, denn die Reisebusse können direkt an der Straße halten und „spucken“ ihre Fracht direkt am Wasserfall aus. Für uns nach eienr Woche Einsamkeit ein neues Gefühl. Weiter geht es zum Myvatn, es locken die Pseudokrater bei Skutustadir. Hier wandern wir einmal um die vielen Krater am See. Dann halten wir an einem kleinen Wäldchen bei Höfdi mit Blick vom kleinen Hügel über den Myvatn und blühenden Veilchen. Weiter geht es zum Dimmuborgir – die erstarrten Lavasäulen laden zum Wandern wie in einem Labyrinth ein. Bei Njamafall wartet die Hölle auf uns: stinkende und blubbernde blaue Schlammlöcher, laut zischende Dampfsäulen, kleine unauffällig dampfende Spalten, die dafür um so stärker stinken – alles ganz unwirklich wie auf dem Mond. Auch die vielen Farben sind außerirdisch: pastell rosa, gelb vom Schwefel, blauer Schlamm, rote Erde. Dann das Kontrastprogramm: gleich um die Ecke führt die Straße durch ein grünes Tal zur Krafla, dem aktiven Vulkan. Hier ist auch das geothermale Kraftwerk mit viel Dampf und Gestank zu finden. Im Visitor Centre sehen wir uns den „Erklärungsfilm“ sogar auf deutsch an und können einen Blick auf die großen Dampfturbinen werfen. Neben dem Kraftwerk fließt ein unwirklich hellblauer Fluss, der abschreckend schweflig stinkt, aber sehr schön aussieht. Weiter nach oben geht es zur Leirhnjukur-Spalte. Wir wandern eine große Runde im Regen zu den Blubberlöchern und über die Lava vom letzten Ausbruch 1984; überall ist es noch heiß und es strömen zischend Gase aus. Dann fahren wir noch zum Kratersee und werfen einen Blick auf den hellblauen See, haben aber bei Regen keine Lust mehr zum Wandern, außerdem ist es schon nach 17 Uhr, so dass wir auf der anderen Seite um den See in Richtung Husavik fahren. Dort sind wir gegen 18 Uhr und beziehen ein herrlich großes und neues Zimmer im Fosshotel direkt im Zentrum mit Blick auf die schöne Kirche. Wir gehen gleich ins Sundlaug, das beste, was man bei Regen machen kann und genießen die Ruhe und das herrlich warme Wasser, denn wir sind fast alleine da. Dann bummeln wir im Regen zum Hafen und informieren uns über die Möglichkeiten zum Whale-Watching und hoffen für morgen auf besseres Wetter.