Sonntag, 13.07.08 Port Hardy – Courteney
Beim Aufwachen haben wir einen tollen Blick auf die Marina und da sitzen auch schon die Weißkopfseeadler, wie anderswo die Möven am Hafen. Wir können sie direkt aus dem Bett beobachten, denn wir haben ein wirklich schönes Zimmer erwischt. Frühstück gibt es an der Rezeption in Form eines Beutels aus dem Kühlschrank: Muffin, Joghurt, chinesischer Obstsalat im Becher. Das können wir gemütlich im großen Zimmer am Tisch vertilgen. Dann müssen wir leider schon diesen schönen Ort verlassen.
Bei 13 Grad C steigen wir ins Auto und fahren nach Telegraph Cove, einem kleinen Nest, das auf Stelzen an einer winzigen Bucht gebaut wurde und sicherlich nur im Sommer wegen der Whale Watching Tours so frequentiert ist. Sehr niedlich der Blick auf die Bucht. Da Roman zum Glück gestern Abend noch die Chefin aus dem Bett geklingelt hatte, haben wir auch einen Platz auf dem kleinen Boot ergattert und wollen Wale, vor allem Orcas sehen. Wir ziehen alles an, was wir mithaben. Am Anfang ist es sogar ziemlich warm, aber dann bläst der Wind doch sehr heftig und kalt, so dass wir am Ende ganz schön durchgefroren sind. Wir kreuzen vier Stunden durch die vielen Buchten und an kleinen Inseln vorbei – sogar die Sonne hat es jetzt durch die Wolken und den Nebel geschafft. Zuerst sehen wir einen Humpbackwhale – einen Buckelwal mit Namen CJ, der uns auch ein paar Mal beim Abtauchen seine Flosse sehen lässt und sich ansonsten durch die Fontäne beim Atmen bemerkbar macht. Bei der Weiterfahrt surfen drei oder vier Hafen-Schweinswale/Harbour-Purpoises mit dem Schiff mit und wir können die flinken Schwimmer direkt und ganz nah beobachten. Immer wieder sehen wir Bald Eagles und können ihren Flug beobachten. Dann sehen wir noch zwei Minkwale, die schwer zu beobachten sind und später noch einen anderen Buckelwal, wahrscheinlich Twister, den man aber nicht genau bestimmen kann, da er seine Flosse beim Abtauchen nicht zeigt. Die Biologin an Bord erklärt sehr viel, spielt uns auf der Rückfahrt auch ein paar Walgesänge vor und erklärt das Leben der Orcas in den Familien (fünf Generationen) und die verschiedenen Fammiliengesänge. Erst um 17 Uhr sind wir wieder im Hafen und sehr durchgefroren. Wir machen ein Picknick am General-Store und steigen erfroren in das Auto. Leider ist die Sonne inzwischen auch noch weg.
Wir gondeln durch die Wälder im Norden der Insel und sehen viele Kahlschläge der Holzindustrie und Sägewerke. In Campbell River taucht plötzlich aus dem Wald die riesige Papierfabrik auf und es dauert nicht lange, dann haben wir den entsprechenden Geruch in der Nase. Wir fahren am Meer entlang und lassen hier die Travel Lodge hinter uns, da wir gerne auf den Papierfabrik-Geruch verzichten können. Kurz nach Campbell River halten wir kurz am Strand am Rastplatz und machen bei nun schon 21 Grad im Sonnenuntergang einen Spaziergang. Hier ist die Luft und das Klima schon ganz anders und die Leute laufen in T-Shirt und Flip-Flops herum. Wir fahren immer weiter nach Süden und jetzt durch Farmland, Felder und Kuhweiden. Immer mal wieder ist ein Haus oder Hof zu sehen und die Zeit vergeht schnell, dann sind wir schon in Courteney und an der hiesigen TravelLodge. Hier baden die Leute um 22 Uhr noch im Outdoorpool und wir beziehen ein ordentliches Zimmer in ganz ruhiger Lage.