30.03.2005, Mittwoch
Beim Frühstück gibt es heute morgen gleich Aufregung: einem indischen Ehepaar wurde im Frühstücksraum die Tasche mit Pässen, Geld und Flugtickets gestohlen. Das gab viel Diskussionen, aber wir konnten uns trotzdem auf den Weg zum Triumpfbogen machen. In der Metro-Station kaufen wir uns den 3-Tage-Museumspass und wollen den Arc ersteigen und die Aussicht in der gerade mal scheinenden Sonne genießen. Leider öffnet die Aussichtsmöglichkeit trotz Zettel an der Tür nicht und auch die Polizei kann uns da nicht weiter helfen. So kriechen wir wieder in die U-Bahn und fahren zur Champs-Elysees. Dort besichtigen wir den großen und kleinen Palais von außen und laufen über die Brücke Alexander III. über die Seine mit Blick auf den Eiffelturm und die Palais. Am Wasser laufen wir mit Blick auf den Invalidendom mit seiner strahlenden goldenen Kuppel zum Place de la Concorde mit dem Obelisken in der Mitte und Sicht auf den Arc de Triomphe und in die andere Richtung zu den Tuillerien. Leider hat das Orangerie-Museeum wegen Renovierung geschlossen – so bummeln wir durch den langsam grün werdenden Park zur Brücke, um zum Musee d’Orsay zu gelangen. Dort bestaunen wir den schön umgebauten alten Bahnhof und durchstreifen die Ausstellung im Erdgeschoss, um dann in die 6. Etage zu den Impressionisten zu gelangen, die uns am meisten interessieren: Monet und Manet sowie van Gogh. Die Bilder genießen wir ausgiebig und machen dann bei den Pastellen noch einen Rundgang zu Gaugin. Der Blick von der oberen Galerie auf die alte Halle ist auch nicht zu verachten. Dann laufen wir wieder zu einem Picknick in die Tuillerien und schauen den reichlich vorhandenen Tauben beim Balzen zu.
Anschließend begeben wir uns mit der Metro zum Rathaus und laufen auf die Ile de la Cite zu Notre Dame. Leider stehen viel zu viele Menschen an der Schlange zur Turmbesteigung und die ist auch nicht bis ganz oben möglich, so dass wir uns ins Innere der Kathedrale begeben: das ist nicht zu beschreiben. Ein riesiges Kirchenschiff mit noch nie gesehener Höhe und herrlichen Fenstern (nicht nur die Rosettenfenster). Aus der Kirche heraus, müssen wir uns ein ganzes Stück auf dem Platz entfernen, um einen ganzen Blick auf den großen Bau werfen zu können. Dann begeben wir uns unter die Erde, um in der Crypte die ältesten steinernen Überbleibsel der Stadt zu besichtigen: alte Grundmauern und Keller, sogar eine Fußbodenheizung der Römer.
Da sich der Himmel wieder zuzieht und Regenwolken drohen, fahren wir mit der Metro zum Louvre. Dort stürzen wir uns als erstes zu den alten Mauerresten aus dem Mittelalter und dann in die ägyptische Sammlung. Wir haben den Eindruck, dass in Ägypten selbst kein Stein mehr stehen muss, da alles in Paris ist! Interessant sind die alten Hieroglyphen auf den Mauern und die vielen kleinen Gegenstände des Alltags sowie der schöne Schmuck. So was haben wir noch nicht gesehen. Dafür gibt es hier nur eine Mumie zu sehen, aber sehr viele Sarkophage. Von den Fenstern aus haben wir schöne Ausblicke auf die Anlage des Louvre und die Umgebung. In der 2. Etage der Ägyptenausstellung kommen wir in ganz prächtig ausgestattete Räume mit Deckenmalereien und viel Gold und Holz – sehr königlich. Anschließend gehen wir noch zum Saal des Apollon, der im letzten Herbst neu mit einer Kronjuwelenausstellung eröffnet hat: noch prächtiger und protziger als die Räume vorher, da verblassen selbst die Juwelen! Wir werfen noch einen Blick auf die große Galerie, dann treibt uns der Hunger aus dem Museum. Eigentlich wollten wir noch zum Arc de Triomphe, um einen Blick auf das nächtliche Paris zu werfen, aber es gießt in Strömen und wir sind ziemlich fertig, so dass wir zum Pont Neuf laufen. Dort können wir das Kaufhaus Samaritain in bunter Beleuchtung und den angestrahlten Eiffelturm sehen, bevor wir mit der Metro nach Hause fahren.