21.07.05, Donnerstag – Visby
Leider regnet es heute morgen beim Frühstück schon wieder, aber beim Tendern mit den Rettungsbooten (unser Schiff liegt vor Visby auf Reede) klart es zum Glück auf. Mit dem Bus werden wir zu unserem Ausflug durch Gotlands Norden abgeholt und fahren auf der 147 quer über die Insel nach Slite. Dort gibt es herrliche Häuschen am Meer – wir wollen gleich hier zum Urlaub bleiben. Weiter fahren wir nach Lärbro und besichtigen dort eine sehr alte und sehr schöne Kirche. Unser Reiseführer heute hat ein umfassendes Wissen auf den Gebieten der Geschichte, Archäologie, Botanik und Literatur, so dass es uns nicht langweilig wird. Nach den Stadtbesichtigungen der letzten Tage tut es uns gut, endlich einmal die Weite der Landschaft, das Grün der Kiefern und die bunten Holzhäuschen zu sehen. Gerne schauen wir uns auch die Waiden mit Kühen und grau/schwarzen Schafen mit Locken an. Nach dem Kirchbesuch fahren wir weiter nach Norden nach Bunge in ein Freilichtmuseum. Dort sind viele alte Häuser und Handwerke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert aufgebaut und mit lebensechter Anordnung und Ausstellung von Werkzeugen versehen. Wir haben Freizeit und können nach eigenem Geschmack das Gelände durchstreifen.
Weiter fahren wir zur Fährstation in Farösund, wo wir mit der Autofähre auf die Insel Farö übersetzen. Dort fahren wir nach Sudersand, wo wir ein leckeres Mittagessen in einem Rasthof einnehmen und etwas ausruhen können. Anschließend fahren wir zum nördlichsten Punkt der Insel und spazieren an der Küste entlang, die mit den ältesten Korallen der Welt bedeckt sind. Trotz des kleinen Schauers macht es Spaß, auf den Steinen herumzuklettern. Das ist das beeindruckende Raukgebiet um Langhammar. Nach einer Fahrt entlang der Küste mit herrlichen Ausblicken auf die Natur fahren wir mit der Fähre wieder nach Gotland zurück und machen einen Stopp in der Kirche von Bro. Dort besichtigen wir den ca. 800 Jahre alten Taufstein und den ca. 500 Jahre alten Holzfußboden der Kirche. Weiter geht es zurück nach Visby, wo wir an den beeindruckenden alten Stadtmauern aussteigen und zu Fuß einen Spaziergang durch die Straßen der Altstadt machen. Leider gießt es jetzt wie aus Kannen und wir flüchten in die Ruinen der verschiedenen Kirchen, vorbei am Dom und durch die malerischen Gassen der Altstadt. Unser Bus setzt uns danach wieder direkt am Hafen ab, wo wir die turbulente Fahrt auf den Tenderbooten noch vor uns haben. Den ersten Abend können wir nicht auf dem Deck zu Abend essen, da das Wetter zu ungemütlich ist: bei Regen und Wind wird das Essen einfach zu schnell kalt. Am Abend erleben wir noch Windstärke 6 an Bord und wir fühlen uns wie betrunken, als wir den Weg zur Kabine gehen.